„Nieder mit dem Lohnsysstem!“ Zur Kritik von Lohnarbeit und Kapital
Jeden Freitagmittag dasselbe: Während die sozialen Medien förmlich überquellen vor lauter Memes mit Slogans wie „Hoch die Hände Wochenende“ oder „Thank god it‘s Friday“, übertreffen sich die RadiomoderatorInnen auf allen Sendern darin, ihren HörerInnen gut zuzureden: „Nur noch wenige Stunden!“. Aber woran liegt das eigentlich, dass Arbeitswochen offensichtlich immer noch so anstregend, auszehrend und vor allem lang sind? Und das in einem Industrieland wie Deutschland, mitten im 21. Jahrhundert, mit all seinen technischen Möglichkeiten?
Ist es außerdem nicht verwunderlich, dass kein arbeitender Mensch hoffnungsfroh auf die sich anbahnende Digitalisierung und Robotisierung der Arbeitswelt blickt? Wieso rechnet niemand mit entspannten, kurzen Arbeitstagen oder damit, dass Roboter den Menschen jede Menge anstrengende Arbeiten abnehmen? Sondern: Wieso fürchten sich alle vor Massenarbeitslosigkeit und sinkenden Löhnen?
Sicherlich, es ließen sich noch viele ähnliche Paradoxien aufzählen – in einer Arbeitswelt, in der Burnout und verbogene Wirbelsäulen zur Normalität zählen (und in anderen Ländern sogar einstürzende Fabriken und Kinderarbeit). Man kann über all das natürlich einfach hinwegsehen und bloß versuchen, irgendwie mit diesen Arbeitsverhältnissen klarzukommen. Oder aber – und das ist sicherlich der sinnvollere Weg – man kann sich ein paar von den Fragen stellen, mit denen sich (so oder so ähnlich) Karl Marx schon vor 150 Jahren beschäftigt hat: Was ist das eigentlich für eine Gesellschaft, in der das Arbeiten gegen Lohn immer wieder unzählige Menschenleben ruiniert? In welchem Verhältnis steht das Profitinteresse von Unternehmern zu dem Interesse der arbeitenden Bevölkerung nach verträglichen Arbeitsverhältnissen und einem gesicherten Lebensunterhalt? Sitzen ArbeiterInnen und UnternehmerInnen wirklich in einem Boot?
Im Anschluss an die theoretischen Überlegungen von Marx möchte der Workshop diese und ähnliche Fragen beantworten – und eine Kritik an Lohnarbeit und Kapital formulieren. Parallel sollen ein paar weitverbreitete Ideologien rund um das Thema genauer unter die Lupe genommen werden. Alle vorgetragenen Thesen stehen zur Diskussion.
Ein Workshop mit den Gruppen gegen Kapital und Nation, dem AutorInnenkollektiv der kapitalismuskritischen Broschüre „Kapitalismus. Die Misere hat System“ (Online frei abrufbar unter: gegner.in/page/die-misere-hat-system-kapitalismus/). Weitere Infos unter: www.gegner.in
18:00 Uhr
AZ Kim Hubert Salzwedel