
Ausstellung zum Jahrestag der Befreiung im Innenhof des AZ Salzwedel // Es gibt Getränke gegen Spende und Sitzgelegenheiten.
Theaterstück „Ich lebe doch noch! “ im Innenhof des AZ // mit dem theater odos
Ankündigung:
„Die wahre Geschichte von Hanna Mandel und ihr Leben nach Auschwitz.
Eine Frau spricht über ihre Kindheit, über ihre sieben Geschwister. Besonders die jüngste Schwester liebt sie sehr. Aber dann verliert Hanna Mandel ihre gesamte Familie in Auschwitz. Sie selbst überlebt mehrere Konzentrationslager.
Aber das Theaterstück über die wahre Geschichte von Hanna Mandel ist mehr als eine Vergangenheitsbewältigung der Gräueltaten der Nazis.
Der Münchener Theologe Norbert Reck hat die Auschwitz-Überlebende Hanna Mandel interviewt und das Gespräch in dem Buch „Beim Gehen entsteht der Weg – Gespräche über das Leben vor und nach Auschwitz“ veröffentlicht. Mandel reflektiert in diesem Gespräch intensiv ihre Erfahrungen und beschreibt die Schlussfolgerungen, die sie für ihr eigenes Leben daraus gezogen hat. Das Buch von Norbert Reck endet nicht mit der Befreiung der Konzentrationslager. Im Gegenteil. Da fängt die Geschichte von Hanna Mandel erst an.
Denn nach der Befreiung hört das Grauen für ehemalige KZ-Insassen nicht auf. Hanna erzählt, wie die schrecklichen Erlebnisse ihr weiteres Leben beeinflusst haben. Hanna steht in dem Theaterstück einer unbekannten Frau gegenüber und erzählt mit unverblümter Ehrlichkeit von ihren Gefühlen: Als das KZ Salzwedel, in dem sie zum Schluss war, von den Amerikanern befreit wird, geht Hanna mit den anderen Insassen durch das Tor in die Freiheit. Aber sie sucht nicht nach Essen oder Kleidung in der angrenzenden Stadt. Sie will ein deutsches Kind töten als Rache für ihre kleine Schwester, die von den Nazis ermordet wurde…
In dieser Schilderung stecken die widerstrebenden Gefühle von Hanna – und vielleicht jedes Überlebenden. Wut, Trauer, Vergeltung, Unglaube und Gerechtigkeitssinn überlagern sich, wechseln sich ab, verbinden sich zu einem der heftigsten psychischen Cocktails, den ein Mensch empfinden kann.
Nach und nach beginnt Hanna ihr Leben zu ändern. Sie hinterfragt die Religiösität ihres Mannes, die Rolle der Frau in der Gesellschaft und führt schließlich ein selbstbestimmtes Leben. Und als sie im Fernsehen eine Trauerfeier zur Erinnerung der Holocaust-Opfer sieht, sagt Hanna: “Aber ich lebe doch noch!” Denn als Überlebende mit all ihren Traumata fühlt sie sich vergessen.
Ein Theaterstück, dass die Kindheit in einer jüdischen Familie, den Holocaust und das Leben mit den Erfahrungen in den Konzentrationslagern zu einem einfühlsamen und nachdenklichem Erlebnis verbindet.“