13.Okt I Podiumsgespräch und Diskussion: Aufwachsen unter dem Eindruck von Nazigewalt

Podiumsgespräch und Diskussion: Aufwachsen unter dem Eindruck von Nazigewalt – Antifas erzählen von früher

Pöbeleien, Drohungen, nächtliche Verfolgungsjagden, Schläge, Tritte, Einbrüche, Steinwürfe, Messerstiche, Krankenhausaufenthalte – so mancher, der sich in der Antifa organisiert, blickt auf Jugendjahre unter dem Eindruck massiver Nazigewalt zurück. Wie fühlt sich das an? Und was hat das mit ihnen gemacht? Bei unserem Podiumsgespräch mit anschließender Diskussion erzählen drei Antifaschist*innen von ihrem Großwerden, ihrer Politisierung – und ihren Begegnungen mit den Schläger*innen der radikalen Rechten. So gemeinsam den Dreien die prägende Erfahrung ist, so unterschiedlich waren die Orte und Zeiten, an denen sie ins Visier der raumnehmenden Nazigewalt gerieten. Ob westdeutsche Kleinstadt in den 90ern, das Ruhrgebiet zur Hochphase der „Autonomen Nationalisten“ oder Salzwedel vor wenigen Jahren: Nazi-Ideologie läuft immer darauf hinaus, dass politische Gegner*innen und alle Menschen, die nicht ins Bild der „Volksgemeinschaft“ passen, zum Abschuss freigegeben werden. Davon berichten unsere Podiumsgäste genau so wie von der beflügelnden Erfahrung antifaschististischen Widerstands und praktischer Solidarität – Erfahrungen, wegen denen sie sich bis heute in der Antifaschistischen Aktion engagieren. Im Anschluss an die biographischen Erzählungen wird das Gespräch zu einem offenen Austausch mit dem Publikum erweitert.

13. Oktober 2023 // 19:00 Uhr // Autonomes Zentrum Kim Hubert

Altperverstraße 32/34, 29410 Salzwedel

 

27.Okt I Lesung & Buchvorstellung „Männlichkeit verraten“

Männlichkeit verraten!
Lesung & Buchvorstellung mit Kim Posster

Wie lässt sich „die Männerfrage“ emanzipatorisch beantworten?

Das Verhältnis von Männlichkeit, Männern und Feminismus wird so intensiv diskutiert, wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. Konzepte wie ‚Profeminismus‘ und die Geschichte der antisexistischen Männerbewegung werden wiederentdeckt und sollen neu belebt werden. Besonders das Schlagwort ‚kritische Männlichkeit‘ versammelt neue Ansätze und Gruppen, die das Verhältnis von Männlichkeit und feministischer Kritik bestimmen und praktisch angehen wollen. Was eigentlich Grund zur Hoffnung geben sollte, stellt sich bei genauerem Hinsehen aber oft als bloße Fortsetzung der Katastrophe heraus.

Denn die neu entflammte Debatte und Praxis zur Kritik an Männlichkeit wird von popfeministischer Lebensberatung, dem innerlichen Moralismus des Privilegiencheckens und dem verzweifelten Versuch dominiert, cis Männern feministische Kritik irgendwie schmackhaft zu machen. Vor allem das, was unter dem Label ‚kritische Männlichkeit‘ geschieht, ist nicht viel mehr als ein hoch individualisiertes Programm zur Resouveränisierung verunsicherter (cis) Männer. Feministische Kritik wird sich dafür im schlechtestmöglichen Sinne einverleibt, damit ihre Konsequenzen weiter ausgesessen und unterlaufen werden können – nur diesmal mit dem ‚korrekten‘ Vokabular und einer profeministischen Pseudo-Praxis.

Männlichkeit verraten! bricht mit allen Versuchen der einhegenden Versöhnlichkeit und geht in die Konfrontation. Der provokante Essay ist das Ergebnis von über fünf Jahren Frust, Enttäuschung und analytischer Wut über (eigene) Männlichkeit; darüber, wie sie in der Linken herrscht und wie gerade der neue Profeminismus auf sie eingeht. Er verbindet dafür Beobachtung und Polemik, Analyse und Intervention, Theorie und Praxis – in der Hoffnung auf eine organisierte Männlichkeitskritik, die Männlichkeit weder erkunden noch stärken will. Stattdessen soll sie organisiert und institutionalisiert zum konkreten Problem gemacht werden, zu dem die real existierenden Männer ein bewusstes und politisches Verhältnis einnehmen müssen.

27.10.2023 // 20 Uhr // Autonomes Zentrum Kim Hubert

Altperverstraße 32/34, 29410 Salzwedel

 

23. Sep I Theaterstück „Im Dienste der Gerechtigkeit“

Diesen Herbst organisiert die Antifaschistische Vernetzung Sachsen-Anhalt  zusammen mit dem Antifaschitischen Kollektiv Stendal eine Veranstaltungsreihe in Stendal. In Salzwedel unterstützen wir diese Reihe mit dem politisches Theaterstück „Im Dienste der Gerechtigkeit“:

„Das Leben hinter Gittern. Die Monotonie der Justizvollzugsanstalt. Totaler Kontrollverlust über den Alltag und die Allmacht der Schließer*innen. Sicher verwahrt und unsichtbar hinter hohen Mauern. Zwischen Ausbruchsfantasien und Beklemmung wühlt sich das Theaterstück durch monotone, sich wiederholende Gefängnisabläufe.Ein Mosaik, auf wahren Geschichten beruhend, wirft kurze Blicke hinter die Fenster von vergitterten Leben. Einsamkeit, Langeweile und Freund*innenschaften.

Dokumentartheater, Tanz, Clowns und Live-Musik. Entwickelt, inszeniert, vertont, gespielt und beleuchtet von les_copines.“

Der Spielort befindet sich nicht in Stendal, sondern im Autonomen Zentrum Kim Hubert in Salzwedel.

Das Theaterstück wird draußen stattfinden, also achtet auf das Wetter. Ansonsten freuen wir uns, wenn ihr zahlreich erscheint und das Stück gemeinsam mit uns genießt!

Beginn 21 Uhr, AZ Kim Hubert in Salzwedel, Altperverstraße 32/34, 29410 Salzwedel

Beachtet auch alle weiteren Veranstaltungen der Reihe. Mehr Infos dazu hier.

 

 

15. April l Punkkonzert

Gleich 3x Punk erwartet euch am 15.4. im AZ Kim Hubert! In die Altperverstr. 32/34 kommen SOKO METTIGEL aus Hamburg, MAD MONKEY MASSACRE aus Flensburg und HABGIER aus Neubrandenburg. Einlass ist ab 20 Uhr die Spendenempfehlung sind 5-8€. Bitte kommt getestet, wir freuen uns auf euch! -..-

18. März l Infoveranstaltung zum Tag der politischen Gefangenen

FREIHEIT FÜR MUMIA  ABU-JAMAL!

FREIHEIT FÜR ALLE POLITISCHEN GEFANGENEN!

+++ Infoveranstaltung zum Tag der politischen Gefangenen +++

18.03.2023 // 18 Uhr // AZ Kim Hubert // mit Vokü // Kommt getestet // Organisiert von der Roten Hilfe OG Salzwedel

Infotext in den Kommentaren.

Mumia Abu-Jamal – afroamerikanischer Journalist – Mitbegründer der Black Panther in Philadelphia – seit 1981 politischer Gefangener in den USA .

Seit nunmehr 42 Jahren ist Mumia nun eingesperrt. Vielen ist sein Gesicht und sein Name ein Begriff, gilt er doch als einer der bekanntesten politischen Gefangenen.

Sein Verfahren – ein typischer Fall politischer Repression und Klassenjustiz. Durch seine Verurteilung sollte der unbequeme und unbeugsame Journalist ein für allemal zum Schweigen gebracht werden. Sein Prozess, in dem nicht mal „Mindeststandards für rechtsstaatliche Verfahren gewahrt wurden“ – so Amnesty International – eine Farce,  geprägt von Rassismus, unterschlagenen Beweisen, fingierten Zeugen  – in dem seine Verurteilung von vorn herein feststand. Juristisch gibt es keine haltbaren Vorwürfe gegen ihn. Ursprüglich, zum Tode verurteilt, konnte durch eine weltweite Solidaritätsbewegung drei mal Mumias Hinrichtung verhindert werden.

Seit über 40 Jahren setzt sich die Solidaritätsbewegung unermüdlich für seine Freiheit ein, wobei es nie nur um ihn als Einzelperson und sein Einzelschicksal ging. Die USA sind inzwischen Weltmeister im Inhaftieren. Mehr als 2.300.000 Männer und Frauen – 25 % aller Gefangenen in der Welt – sind in US-Gefängnissen. Kein anderes Land der Welt, nicht einmal China mit mehr als viermal so vielen Einwohnern, hat so viele Gefangene. In den USA gibt es inzwischen mehr Gefangene als Bauern, von denen ein Großteil Afroamerikaner:innen sind. In etlichen seiner Beiträge und Büchern, die er seit seiner Verhaftung verfasste, hat Mumia Abu-Jamal darüber berichtet und das damit einher gehende us-amerikanische Modell des „gefängnisindustriellen Komplex“ thematisiert, und als aktuelle Variante der Sklaverei gebrandmarkt.  Desweiteren hat er in seinen zahlreichen Artikeln und Büchern die strukturelle rassistische Polizeigewalt, den Klassenkampf von oben und kriegerische Außenpolitik in den Fokus gerückt. Wegen seiner bedingungslosen Parteinahme für die Betroffenen von Gewalt und Armut ist er unter anderem auch als  „The Voice of the Voiceless“ (die Stimme der Unterdrückten) bekannt.

Derzeit stehen die juristischen und politischen Bemühungen für seine Freilassung mal wieder an einem entscheidenen Punkt – worüber auf der Veranstaltung ausführlich berichtet werden wird.

Free Mumia – Free Them All!

24. März l Vortrag und Diskussion l Zum Fortleben sexueller Gewalt in linken Räumen

Vortrag und Diskussion: ZUM FORTLEBEN SEXUELLER GEWALT IN LINKEN RÄUMEN
24.03. im AZ Kim Hubert, Altperverstr.32/34. Einlass ist ab 18 Uhr, bitte kommt getestet. Während der Veranstaltung gilt Maskenpflicht.

Aufgeklärte Kreise und linke Milieus gerieren sich gern als Gegenpol zu Phänomenen wie Rassismus, Sexismus, Homophobie oder Antisemitismus. Schilder in linken Läden lassen etwa verlauten, Sexismus werde hier schlicht nicht geduldet. Doch warum hält sich etwa sexuelle Gewalt so hartnäckig in diesen Kreisen? Davon zeugen nicht zuletzt die ständigen Auseinandersetzungen, die vor allem Frauen zum Beispiel mit ehemaligen Partnern führen müssen. Diese Konflikte bilden jedoch nur die Spitze des Eisbergs dessen, was in den Betten dieses „aufgeklärten Milieus“ vor sich geht.

So ist das Erleben von Mitgliedern linker Szenen stark geschlechtlich getrennt: während sich Männer frei heraus um wichtige politische Anliegen, Demos, Aktionen und Strategien kümmern können, befinden sich viele linke Frauen und Queers in einem ständigen Beziehungskampf um Anerkennung, begehbare Räumlichkeiten und um ein soziales Netzwerk, in dem sie sich einfach nur sicher aufhalten können. Diesen Kampf führen sie nicht selten sogar gegeneinander.

Der Widerspruch zwischen antisexistischem Selbstbild und sexistischer Lebenspraxis liegt auch an der massiven Unterschätzung der Tiefe, mit der sich sexistische Gesellschaftsstrukturen in Denken, Fühlen und Handeln von uns allen eingraben. Auch eine weitgehende Unaufgeklärtheit über psychologische Grundlagen stellt ein Hindernis dar, um von progressiver Selbstinszenierung zu einem Handeln fortzuschreiten, das sexistische Normalitäten wirklich transformieren kann.

Diese Diagnose bezieht sich ausdrücklich auch auf den sich als feministisch wähnenden Teil der Szene: mit Konzepten wie einer „sexualisierten Gewalt“, in der man keinerlei Sexualität, jedoch ausschließlich männliches Machthandeln zu erkennen glaubt, werden realistische Gegenkonzepte verunmöglicht. Entweder, sexistisches Handeln gilt als dermaßen dämonisch, dass man seinen Freunden, Bekannten und sich selbst solche Vorwürfe nicht zumuten möchte – oder, grenzüberschreitende Personen werden als dermaßen dämonische Täter stigmatisiert, dass ihr angestrebter Ausschluss aus der Szene vorwiegend der Gesichtswahrung der „antisexistischen“ Kreise dient.

So werden Betroffene faktisch allein gelassen und die Mitschuld der Szene an einem Sündenbock gesühnt, dem man sich mitsamt der eigenen Verantwortungpraktischerweise entledigen kann. Allein: in den meisten Fällen gelingt dieses Anliegen dann nicht einmal, wodurch der Schaden für Betroffene umso größer wird und zu einem eklatanten Vertrauensverlust in soziale Beziehungen führt.

 

Im Vortrag sollen psychologische und soziologische Grundlagen hinter Phänomenen wie sexueller und sexualisierter Gewalt geschärft und die besondere Bedeutung von Männern herausgearbeitet werden. Es wird sich zeigen, dass die Widersprüche, die die DNA des Konzepts der Männlichkeitbilden, notwendig und immer wieder zu Angriffen auf Frauen, Trans, Schwule, Lesben, Nichtbinäre usw. führen müssen. Besonders perfide: derlei Angriffe werden oft nicht mal bewusst als solche geplant und durchgeführt, sondern ergeben sich unterhalb der Schwelle des Bewusstseins aus einer archaischen Normalität, der niemand von uns gänzlich zu entfliehen vermag.

Im Vortrag wird darum für eine antisexistische Praxis plädiert, die Konsensualität für alle Lebensbereiche vorschreibt und gelingende Beziehungsarbeit und vorausschauende Verantwortung in Beziehungsnetzwerken gegenüber Awareness-und Unterstützer*innengruppen vorzieht. Das Bild des Täter-Dämons müsste dann ersetzt werden durch die Einsicht in die tiefe persönliche Verstrickung, die wir alle mitbringen – als selber grenzüberschreitende Person einerseits und als sozialer Faktor andererseits, als der wir die Übernahme von Verantwortung hemmen und abwehren. Sei es, weil wir Täter schützen oder sei es, weil wir sie zur Hölle jagen wollen.

März 2023 l Monatsübersicht für Veranstaltungen

Diesen Monat haben wir viel vor im AZ Kim Hubert!
Los geht es am 10.03. mit unserer monatlichen Kneipe. Einlass ist ab 20 Uhr.
Am 11.03. wird der Film WIE WIR WOLLEN gezeigt. Ein filmisches Portrait, bei dem 50 Menschen über den Abbruch ungewollter Schwangerschaft berichten. Einlass ist 18 Uhr. (Maskenpflicht)
Zum Tag der politischen Gefangenen gibt es am 18.03. eine Infoveranstaltung mit KüfA ab 18 Uhr.
Zum Abschluss hält Jeja Klein am 24.03. einen Vortrag über das FORTLEBEN VON SEXISMUS IN DER LINKEN SZENE. Einlass ist 18 Uhr. (Maskenpflicht)
Bitte kommt zu allen Veranstaltungen getestet, bei einigen gilt Maskenpflicht.
Wir freuen uns auf euch! -..-

11. März l Filmvorführung

Filmvorführung WIE WIR WOLLEN im AZ Kim Hubert, Altperverstr. 32/34 in Salzwedel.
Einlass ist ab 18 Uhr. Während der Veranstaltung gilt Maskenpflicht. Bitte kommt getestet.

WIE WIR WOLLEN ist ein kollektives, filmisches Portrait, in dem 50 Individuen, die in Deutschland eine ungewollte Schwangerschaft abgebrochen haben, zu Wort kommen. Persönlich, nachdenklich, gespickt mit Witzen und Momenten der Empörung, bieten diese Erzählungen ein ermutigendes Gegennarrativ zum gesellschaftlichen Tabu rund um Abtreibungen.

In Deutschland, wo Abtreibungen immer noch als Straftat gelten und das ungeborene Leben unter rechtlichem Schutz steht, wird der Zugang weiterhin erschwert durch einen bundesweiten Ärztinnenmangel sowie ein sich ausbreitendes Netzwerk an christlichen Fundamentalist*innen.

WIE WIR WOLLEN blickt über die pro-choice / anti-choice Dichotomie hinaus, um kritisch zu hinterfragen, was es überhaupt bedeutet, eine freie Entscheidung zu treffen – in einer Gesellschaft, die Menschen durch cisheteronormative, rassistische, kapitalistische und be_hindertenfeindliche Strukturen unterdrückt

Welche Entscheidungsmöglichkeiten gibt es für wen und warum?

Ein Sprechchor aus Frauen, trans und nicht-binären Personen unterbricht sein alltägliches Leben, bestehend aus Arbeit, Erholung und Freizeit, und tritt in die Erzähler*innenrolle vor. Der Chor ersetzt die allwissende Offstimme des Dokumentarfilms und strebt als erzählerisches Mittel einen feministischen filmischen Blick an.

Im Jahr 2021 wurde Paragraph 218, der Abtreibungen in Deutschland unter Strafe stellt, 150 Jahre alt. Vor dem Hintergrund eines weltweiten Angriffs auf reproduktive Rechte, ist WIE WIR WOLLEN ein zeitgemäßer Beitrag zum internationalen Kampf für körperliche Selbstbestimmung.

17. Februar 2023 I Konzert

Mit großer Freude erwarten wir den 17. Februar. Die Band Pisse kommt in Begleitung von Aldi Ost nach Salzwedel. Pivo Panski aus Salzwedel bzw. Halle machen den Abend dann komplett.

 

PISSE (punk/grimma)
https://pisse.bandcamp.com/

Aldi Ost (punk/berlin)
https://aldiost.bandcamp.com/album/aldi-ost

Pivo Panski (punk/altmark)
https://soundcloud.com/user-668453856

 

Eintritt 5-15 Euros // Einlass 20 Uhr // Beginn 21 Uhr // Kommt getestet

 

Einlass so lange bis die Bude voll ist.