5. April 2019 I Lesung KEIN TAG OHNE HAUS MAINUSCH

KEIN TAG OHNE – SELBSTVERWALTUNG, WIDERSTAND UND
WIDERSPRÜCHE IM HAUS MAINUSCH

Seit Heute-Nacht halten wir, Studenten der Jogu-Mainz das Haus MAINUSCH
BESETZT!!!!!!!!!!!!!!!!!, schrieben die Besetzer*innen 1988. Ein historisches Ereignis, was die Welt so schnell nicht vergessen wird, oder doch?
31 Jahre später, gähnende Leere in Mainz. Das Haus Mainusch, eine kleine Ruine voller Überraschungen, soll seit zwei Jahren schon geräumt und abgerissen werden.
Wie Gentrifizierung Freiräume gefährdet, von den Widersprüchen und Streitereien, vom medialen und politischen Schurken—Dasein, was es mit dem Wasser in der Heizung auf sich hat, warum Plenum wichtig für die Revolution ist und von der Beziehung zwischen Politik und Party.
Das sind nur einige der Themen, die den Alltag im Haus Mainusch mitbestimmen – dem einzigen autonomen Kulturzentrum in Mainz. Wir wollen mit euch gemeinsam über Selbstverwaltung, Widerstand und Widersprüche in Freiräumen diskutieren und euch das Haus Mainusch vorstellen, euch aus unserem Buch vorlesen und uns mit euch vernetzten.

Zu Uns: Wir sind 3 bis 4 Menschen, die seit längerer Zeit aktiv im Haus Mainusch sind und letzten Sommer, beschlossen haben ein Buch über das räumungsbedrohte Projekt zu schreiben.

5. April // 19 Uhr // Altperverstraße 32/34 // Salzwedel

15. März 2019 I Tag der politischen Gefangenen – Film „Hamburger Gitter“ und Kneipe

Die Rote Hilfe Ortsgruppe Salzwedel präsentiert zum Tag der politischen Gefangenen:

Hamburger Gitter
Kritische G20-Doku kommt in die Kinos

Der Trailer von „Hamburger Gitter – Der G20-Gipfel als Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ löst bereits ein beachtliches Interesse in den sozialen Netzwerken aus, wenige Wochen bevor sich die Ereignisse in Hamburg zum ersten Mal jähren. Der Film stellt das Vorgehen von Polizei und Justiz in den Mittelpunkt, 12 Expert*innen und 5 Betroffene ziehen darin Bilanz.
Seit Montag (04.06) hat die Ankündigung des Films in Form eines Trailers bereits mehr als 60.000 Menschen erreicht. Seitdem erreichen dutzende Anfragen von Initiativen und Privatleuten, aber auch großen Medien und Kinos die Filmemacher*innen. Es ist der erste Langfilm mit einer hohen Dichte von Expert*innen und professionellem Bildmaterial zum Thema.

Der Film fragt: Welche Garantien des Grundgesetzes konnten rund um den G20-Gipfel standhalten? Mit welcher Leichtigkeit konnten die Behörden agieren? Welche Methoden der Ausnahmesituation werden langsam zur Normalität? Und welche Gesellschaft zeichnet sich da am Horizont ab? Antworten geben u.a. Rafael Behr (Prof. für Polizeiwissenschaft, Akademie der Polizei Hamburg), Christiane Schneider (Hamburger Bürgerschaft), Heribert Prantl (Chefredaktion Süddeutsche Zeitung); der Pressesprecher der Polizei Hamburg; der junge Aktivist Fabio V., der vier Monate in Untersuchungshaft saß, seine Anwältin und Vorstand im RAV, Gabriele Heinecke; sowie viele weitere aus Polizei, Medien, Wissenschaft, Justiz und Aktivismus.

Der Hintergrund: bis zu 170 Ermittler arbeiten an hunderten Verfahren gegen militante Demonstranten und Menschen die sich an Ausschreitungen und Plünderungen beteiligten. Harte Strafen wurden gefordert und in bisher über 40 Fällen auch verhängt. Der Staat verlor im Sommer 2017 die Kontrolle in Hamburg und versucht sie nun zurückzugewinnen. „Mit allen Mitteln“, war selten so wörtlich zu nehmen wie im Fall der G20-Verfahren. Eine Öffentlichkeitsfahndung von noch nie dagewesenem Ausmaß stellte über zweihundert Menschen mit vagen Verdachtsmomenten „an den Pranger“ und die Boulevard-Presse „spielte den Hilfssheriff“. 30 Wohnungen und Häuser wurden mit hoch bedenklichen Begründungen durchsucht und ein linkes Medienportal vom Innenminister verboten.

Eine Redaktionsgruppe des Videokollektivs „leftvision“ ging der Frage nach, ob die Befugnisse der Sicherheitsbehörden auf den Prüfstand gehören? Droht die Gefahr, dass bei echten politischen Krisen alle Dämme des Rechts brechen, die den Bürger vor staatlicher Willkür schützen sollten? 13 Kameraleute filmten das Material während der G20-Tage welches ein umfangreiches und detailliertes Panorama in diesem Dokumentarfilm ermöglicht. Einschätzungen von 17 Protagonist*innen bilden den inhaltlichen Faden eines Films der weit über die Ereignisse vom Juli 2017 hinaus geht.

Filmlänge: 80 Minuten
Premiere: 22.06.2018 Berlin, Kino International, 21:40 Uhr
Hafen-Preview: 21.06.2018 Hamburg
Ein Film von: Marco Heinig, Steffen Maurer, Luise Burchard, Luca Vogel

 

Danach lädt die Rote Hilfe noch zur Kneipe ein!

10. April 2019 Lesung und Diskussion zur Postautonomie

Postautonomie – Von der Organsationskritik zu neuen Organisationsformen?

Postautonomie: Wie organisieren wir uns gegen den Kapitalismus?

Die „Autonomen“ der 1980er galten als der militante Flügel der sozialen Bewegungen, sie wollten deren Einzelforderungen mit dem Kampf gegen den Kapitalismus verbinden. Sie waren auch selbst Bewegung, wenn sie Häuser besetzten oder sich in sozialen Zentren organisierten. Auf die Erfahrung mit den neoleninistischen Parteien, den „K-Gruppen“, reagierten sie mit Organisationsfeindlichkeit.

Aus der Selbstkritik dieser „Autonomen“ entstanden Ansätze, die mehr Organisierung forderten, ohne dabei auf die Kritik an den Parteien zu verzichten. In den 2000er boten die „Interventionistische Linke“ und „…ums Ganze!“ einen Ansatz, der mehr als ein Netzwerk sein wollte, aber keine politische (Partei)Organisation.

Ist es diesen „Postautonomen“ möglich auf aktuelle Bewegungen wie den Feminismus oder die Ökologiebewegung einzuwirken? Entsteht eine Kontinuität, die sich auf die Klassengegensätze genau so bezieht wie auf die Veränderungen des Alltags? Wie sieht der Aktivismus außerhalb von Zentren wie Berlin oder Leipzig aus?

Das Buch zum Thema: Robert Foltin: Post-Autonomie. Von der Organisationskritik zu neuen Organisationsformen. Münster: Unrast Verlag.

19:00 Uhr Autonomes Zentrum Kim Hubert Salzwedel
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02.03.2019 Erinnern für die Zukunft. Keine Zukunft ohne Erinnnern.

 

 

 

 

 

 

 

Erinnern für die Zukunft – Keine Zukunft ohne Erinnern

Das außergewöhnliche Kooperationsprojekt „Erinnern für die Zukunft – Erinnern für die Zukunft“ zeigt interdisziplinäre Wege einer gegenwartsbezogenen Erinnerungskulturauf. Es besteht aus einer Szenisch-artistischen Lesung über das Leben einejüdischen Circusartistin, einem Konzert- und Informationsteil über den NSU und die Kontinuitäten von Rassismus sowie optional einer Lesung der Sängerin und Auschwitz-Überlebenden Esther Bejarano
Szenische Lesung Circus.Freiheit.Gleichschaltung.

// Ensemble Projektgruppe CiNS
Dargestellt wird die wahre Geschichte der jüdischen Artistin Irene Bento,
die sich und Teile ihrer Familie im Circus Adolf Althoff verstecken und so
den Holocaust überleben konnte. Durch artistische Einlagen und
musikalische Untermalung wird Geschehenes lebendig vermittelt und den Zuschauer*innen eine individuelle Annäherung an die Grauen des
Nationalsozialismus ermöglicht.

Lesung und Konzert
// Esther Bejarano, Joram Bejarano und Kutlu Yurtseven

Gemeinsames Konzert mit Esther Bejarano, ihrem Sohn Joram und Kutlu Yurtseven.
Esther Bejarano liest aus ihrer Biografie, schildert als Zeitzeugin ihre
Deportation nach Auschwitz und wie sie als Mitglied des Mädchen-
Orchesters überlebte. Die gemeinsame Musik bringt Geschichte und
heutige Politik mit jiddischen Liedern und gerappten Texten eindrucksvoll zusammen.
Kutlu Yurtseven ist Gründungsmitglied der Kölner Rap-Band
Microphone Mafia, die seit 1989 mit ihrer Musik neonazistische
Hetze und rassistische Strukturen anprangert. Als ehemaliger
Anwohner der Kölner Keupstraße, in der der NSU einen Anschlag
verübte, macht er auf Kontinuitäten von Täter-Opfer-Umkehr und
Ausgrenzung aufmerksam. Die ebenso persönlichen wie
politischen Worte und Lieder von Kutlu Yurtseven zu den Themen Rassismus, Zivilcourage und
Erinnerungskultur schlagen inhaltlich und künstlerisch den Bogen in die Gegenwart.

//2.März 2019//19 Uhr//Autonomes Zentrum Kim Hubert

//Hutkasse

13. März 2019 Einmaleins der Kapitalismuskritik

Einmaleins der Kapitalismuskritik

Seit der Weltwirtschaftskrise von 2008 hat der Kapitalismus wieder ein schlechtes Image. Bloß was Kapitalismus eigentlich ausmacht, darüber gehen die Ansichten weit auseinander. Viele sprechen von Neoliberalismus und Globalisierung, einige vom Raubtier- oder Kasinokapitalismus, als ginge es bloß um Auswüchse. Manche unterscheiden Kapitalismus und Marktwirtschaft, andere Finanzwirtschaft und „Realwirtschaft“ als wären es Paralleluniversen. Nach rechts anschlussfähig ist die Rede von den Heuschrecken oder der Herrschaft der internationalen Hochfinanz. Rechts und links wird gegen die Rothschilds und George Soros gehetzt.

Der Referent Peter Bierl skizziert und diskutiert die wichtigen populären Varianten der Kapitalismuskritik und konfrontiert diese mit der Marxschen Analyse. Karl Marx kritisierte das Kapital als dynamisches Verhältnis, als Gesellschaftsform. Profitmaximierung und Akkumulation von Kapital sind der Zweck der Veranstaltung, nicht die Befriedigung von Grundbedürfnissen. Dafür sind Fabriken und Büros, Banken und Börse, Kaufladen und Supermarkt gleichermaßen notwendig, ein integriertes System aus Produktion, Finanzen und Handel. Er entwickelte eine Geld- und Krisentheorie und beschäftigte sich mit Aktiengesellschaften als am weitesten entwickelte Form des Kapitals.

Im Ergebnis werden alle Menschen zueinander in Konkurrenz gesetzt, Sozialdarwinismus ist Alltag. Die einen müssen jeden Tag ihre Arbeitskraft zu Markte tragen, die Unternehmen, maximalen Gewinn erwirtschaften, nicht damit der Boss im Luxus schwelgt, sondern um Produktivität und Produktion zu steigern. Sonst fressen einen die Konkurrenten.

Peter Bierl ist freier Journalist und Verfasser des Buches  „Schwundgeld, Freiwirtschaft und Rassenwahn – Kapitalismuskritik von rechts: Der Fall Silvio Gesell“ (2012) sowie „Einmaleins der Kapitalismuskritik“ (2018).

13. März 2019   18:30 Uhr
Autonomes Zentrum Kim Hubert Salzwedel

Die Kampagne Augen Auf! Salzwedel – Chronik rechter Angriffe in der Altmark und Recherche

Falls ihr wissen wollt, was aktuell Faschos und Co. in der Altmark machen, solltet ihr euch defintiv mal die Seite der Kampagne angucken. Gute Recherche und mit einer versuchten Chronik rechten Angriffe in Salzwedel. Haltet die Augen auf!

Hier noch das Selbstverständnis der Kampagne:

Wir müssen reden.

Über Nazis und andere Rechte in und um Salzwedel! Rechte Schmierereien, Autos aus denen Rechtsrock dröhnt, rassistische Gewalt, Bedrohungen und Überfälle auf linksalternative Jugendliche. Nazis, die eine Drohkulisse aufbauen, Hetze auf Facebook, rechte Szenekleidung in Schulen und breite Zustimmung für die rassistische AfD. Zahlreiche Berichte von Betroffenen und Zeitungsartikel haben uns zusammengebracht mit dem Ziel, diesen rechten Aktivitäten entgegenzutreten.

Wir sind eine Gruppe von unterschiedlichen Menschen aus Salzwedel und dem Umland, die dem rechten Treiben nicht mehr stillschweigend zuschauen. Wir solidarisieren uns mit Betroffnen rechter Gewalt, wir werden informieren und über rechte Strukturen aufklären, wir vernetzen uns mit anderen Interessierten, Initiativen, Bündnissen und Einzelpersonen. Wir rufen dazu auf, gemeinsam gegen die rechte Raumergreifung aktiv zu werden.

Wir überlassen unsere Stadt nicht den Nazis und ihrem Umfeld! Darum sammeln wir Informationen, wir hören den Betroffenen zu und wir werden an die Zuständigen herantreten. Wir werden die rechte Normalisierung, Nazis und ihr Umfeld und rechte Parteien wie die AfD in der Stadt zu Thema machen. Egal ob in Parteien, Vereinen oder Discotheken, wir werden aufklären und uns gemeinsam mit anderen der rechten Raumnahme entgegen stellen. Wir streiten für eine lebenswerte Stadt ohne rechte Gewalt und Ausgrenzung, in der sich alle ohne Angst frei bewegen können.

Wir sind die Kamapagne
» Augen auf! Gemeinsam gegen Rechts Salzwedel «

12.10.2018 Rote Hilfe Kneipe

Rote Hilfe Kneipe – 12.Oktober 2018 – 20 Uhr

Die Rote Hilfe OG Salzwedel läd am 12. Oktober ins schönen AZ Kim Hubert ein zu Getränken, Vokü, Musik von der Platte und heiteres Beisammensein. Alle Einnahmen an dem Abend gehen in Antirepressionsabreit auf dem Dorf. Zudem habt ihr die Möglichkeit euch über die Arbeit der Roten Hilfe zu informieren und euch mit Materialien rund um das Thema Repression einzudecken.

 

Mobi- und Infoveranstaltung gegen die IMK in Magdeburg

Mobi- und Infoveranstaltung gegen die IMK in Magdeburg

im AZ Kim Hubert Salzwedel

18.September 2018
19 Uhr Vortrag
20 Uhr Konzert (Los Fastidios + Dead Honeckers) https://squatsalzwedel.noblogs.org/post/2018/07/21/18-09-2018-los-fastidios-dead-honeckers/

Aufruf von #unheimlichsicher

zum Anhören:

zum Lesen:
Am 28. November findet in Magdeburg die alljährliche Innenministerkonferenz statt.

Die IMK ist seit 1954 ein Zusammenschluss der Innenministerien der Bundesländer. Sie teilt sich in sechs Arbeitskreise, die nahezu alle bundesinneren Themen umfassen. In dieser Form tagt sie zweimal jährlich.

Dieses Jahr findet die IMK unter Schirmherrschaft des sachsen-anhaltinischen CDU-Innenministers Holger Stahlknecht statt. Unterstützung erhält er vom neuen rechtskonservativen Bundesinnenminister Horst Seehofer. Eines der im Rampenlicht stehenden Themen ist die Schaffung eines bundesweit einheitlichen „Polizei-Muster-Gesetzes“ (PAG). Schon im letzten Jahr wurde hier der Paragraph §113 im Zuge der G20-Proteste verschärft. Weitere Strafverschärfungen und erweiterte Befugnisse für Polizei und Ordnungsämter sind in Planung.

Blaupause ist das bayrische PAG. Dazu gehören beispielsweise Neubewaffnungen der Landes- und Bundespolizei, weitere Einschränkungen des Demonstrationsrechtes oder die weitere Legalisierung optisch-akustischer Überwachung.

Wie diese Form der präventive Aufstandsbekämpfung aussehen kann, lässt sich regelmäßig in und um Fussballstadien beobachten. Hier werden neue Taktiken, Techniken und Material erprobt. Da die Fans die Öffentlichkeit scheuen und diese sie als Querulant*innen und unliebsame Kritiker*innen stigmatisiert, nutzt die Staatsmacht dieses Machtvakuum, um ihre einseitige Deutungshoheit zu festigen.

Wie die Ordnungsmacht die „Wahrheit“ zu ihren Gunsten deutet, zeigt sich auch im Falle der Ermordung von Oury Jalloh. Jahre lang wurde mit allen Mittel bestritten, dass deutsche Polizisten in einem Dessauer Polizeirevier den gefesselten Asylsuchenden mit Brandbeschleuniger übergossen und angezündet haben. Trotz sich widersprechender Aussagen von Polizisten, erdrückender Beweise und zwei weitere Tote in den Jahren zuvor, wurde das Verfahren eingestellt.

Mit der Verstärkung von Migrationsbewegungen auf dem europäischen Kontinent, ausgelöst durch die lebensbedrohlichen Verhältnisse in Asien, Nord- und Westafrika und dem Nahen Osten, erleben wir seit Jahren eine stetige Verschärfung des vermeintlichen Grundrechts auf Asyl. Auch auf der diesjährigen IMK soll dieses Menschenrecht weiter ausgehebelt werden.

Kernthema ist der bundesweite Aufbau von Abschiebelagern, sogenannten „Ankerzentren“. Parallel dazu wird die Zusammenarbeit zwischen internationalen und „deutschen“ Aktivist*innen immer stärker bekämpft. Zum Beispiel durch das Verbot der Symbole der kurdischen Befreiungsbewegung und ihrer Organisationen oder dem seit Jahren bestehenden Verbot der PKK.

Es geht den Sicherheitsorganen aber nicht um Sicherheit und Terrorismus, sondern um die Kontrolle der gesamten Gesellschaft sowie der damit verbundenen Beschneidung von Grundrechten. Es geht letztendlich um den Schutz der kapitalistischen Grundordnung mit ihrer Elendsverwaltung, die sie „soziale Marktwirtschaft“ nennen.

Ein weiteres Gebilde zum Schutz dieses Systems ist die Europäische Union. Die „Friedensmacht“ Europa führt Militär und Polizeiaktionen durch, um diese „gesellschaftliche Ordnung“ zu erhalten oder zu schaffen. Mit Militärpräsenz und imperialen Kriegen werden Handelswege gesichert, neue Märkte erschlossen und die Ausbeutung der globalen Ressourcen gewährleistet.

Unsere Kritik gilt nicht nur dem Staat und seiner Innenpolitik, es gilt das gesamte Konstrukt von Unterdrückung und kapitalistischer Herrschaft umzuwerfen. Die Folgen dieser repressiven Ordnung zeigen sich uns auf vielfältigster Weise in unserem gemeinsamen Alltag. Genauso vielfältig sind aber auch unsere Widerstände gegen diese Verhältnisse.

Deswegen beteiligt euch zahlreich, ob organisiert oder unorganisiert, an den Aktionen gegen die IMK und kommt am 24.11.18 nach Magdeburg zur gemeinsamen Demonstration!

Die IMK nicht widerstandslos hinnehmen!

Für eine solidarische Gesellschaft ohne Überwachung, Repression und Krieg.

weitere Infos findet ihr auf: https://unheimlichsicher.org/

13.09.2018 Mobivortrag zur Antifaschistischen Demonstration in Magdeburg

Mobivortrag zur Antifaschistischen Demonstration in Magdeburg

Am 13. September laden Genoss*innen aus Magdeburg und Kim Hubert zur Mobiveranstaltung für die antifaschistische Gedenkdemonstration in Mageburg ein.

Aufruf zur Demo:

Am 09.05.1992 wurde Thorsten Lamprecht bei einem Überfall von Faschisten erschlagen. Farid Boukhit erlag am 27.09.1994 seinen Verletzungen, die er bei den rassistischen Himmelfahrtskrawallen erlitten hatte. In Olvenstedt wurde Frank Böttcher von einer Gruppe Neonazis am 08.02.1997 erstochen. Rick Langenstein wurde am 16.08.2008 totgetreten. Das sind die uns bekannten Todesopfer rassistisch und faschistisch motivierter Angriffe in Magdeburg. Es gibt in Sachen-Anhalt jedoch weit mehr Tote, deren Aufzählung hier den Rahmen leider deutlich sprengen würde. Sei es Alberto Adriano, der am 11.06.2000 in Dessau tödlich verletzt wurde oder Matthias Lüders, der bei einem Überfall auf eine Disco ums Leben kam. Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Menschen, die Opfer faschistischer Gewalt wurden, über deren Ausmaß und Anzahl bewusst geschwiegen wird. Der Staat und die Medien versuchten schon ab Anfang der ´90er Jahre die aufflammende neonazistische Bedrohung klein zu reden. Sei es dadurch, dass behauptet wird, dass es „normale“ Streitigkeiten zwischen Jugendlichen waren oder das angebliche Fehlverhalten der Opfer Ursache der Gewaltorgien gewesen sein soll. Aber die Gründe dafür liegen in der Natur des Faschismus. Die Täter fühlten sich noch gestärkt durch das gesellschaftliche Klima, welches zu der Zeit stark nach rechts gerückt ist, z.B. durch die menschenverachtende Anti-Asyl-Kampagne der CDU ab Mitte der ´80er Jahre. Diese fand 1994 in den Brandanschlägen in Lichtenhagen ihren Höhepunkt und in der faktischen Abschaffung des bis dahin bestehenden Asylrechts. Diese Entwicklung wurde durch  den gesamtgesellschaftlichen Nationalismuswahn der Nachwendezeit nur  noch weiter verstärkt. Dem entgegen standen linke, jugendliche und migrantisch geprägte Communities, die sich selbst und andere solidarisch schützten. Lediglich durch militante Debattenführung, Aufklärung und theoretische Auseinandersetzung konnte die faschistische Gefahr halbwegs eingedämmt werden. Ist heute, mehr als 20 Jahre danach, etwas anders? 2015 wurden die Grenzen durch die deutsche Bundesregierung kurzeitig geöffnet, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Das nutzten rassistische Gruppen, um wieder Stimmung gegen angeblich Fremde und den sogenannten linksgrün-versifften Mainstream zu machen. Dies wurde noch durch die Verwaltungskrise des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) befeuert. Aber anstatt das bürokratische Ungeheuer zu bändigen und Menschen auf der Flucht hier ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen, werden das Asylrecht noch weiter verschärft, die Fluchtrouten geschlossen und Deals mit Autokraten ausgehandelt. Die hierdurch entstandene Debatte war geprägt von fremdenfeindlichen Vorurteilen und sozialen Ängsten. Die faschistoide, Anti-EU-Partei AfD nutzte und produzierte weitere Ängste der BürgerInnen und katapultierte sich mit ihrem klar rassistisch-völkischen wie antifeministischen Wahlprogramm in den Bundestag. Ihre Rhetorik verschärfte sich immer weiter und offenbarte ihr faschistisches Gesicht. Wieder fühlt sich ein rassistischer Mob dazu berufen, seinem Hass freien Lauf zu lassen. In Magdeburg bildete sich eine selbst ernannte Bürgerwehr und jagte Menschen, die ihrer Meinung nach nicht in das Stadtbild passen. Die People-of-Color-Communities sind ständigen Anfeindungen und der Gefahr körperlicher Angriffe ausgesetzt. So werden sogar Hunde auf Menschen gehetzt. Auch in der sachsen-anhaltinischen Provinz sieht es leider nicht anders aus, beispielsweise in Schönebeck, wo riesige Hakenkreuze an die Wände geschmiert wurden, außerdem gab es dutzende Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte, wie z.B. in Oschersleben.

Der aktuelle Höhepunkt des Naziterrors zeigte sich in der Kleinstadt Salzwedel, wo dieses Jahr ein Faschist in eine spontane antifaschistische Demonstration fuhr. Dazu gab es einen organsierten Überfall und Einbruch in das AZ Kim-Hubert, bei dem nur durch Zufall niemand schwer verletzt wurde. Anders als In Plauen(Sachsen), wo zwei Punks nicht solches Glück hatten und bei einem Anschlag auf ein Wohnhaus umkammem, welches mehrheitlich von Roma und Sinti bewohnt war.

Die Konsequenzen des Volkswahns sind uns allen nur zu gut bekannt. Die Frage lautet wohl eher, wann es die nächsten Toten in Sachsen Anhalt gibt. Unsere Verantwortung ist es, eine antifaschistische Jugendbewegung zu entwickeln, welche eine konsequente Antwort auf die zunehmende Faschisierung der Gesellschaft darstellt. Diese Demo soll der Eckpfeiler für eine klare Positionierung jugendlicher Gruppen in der Stadt wie auf dem Land sein. Wir stehen solidarisch ein für Freiheit und Emanzipation.

Fremdenhass, Ausgrenzung und Autorität? Ohne uns! Am 29.09.2018 werden wir unsere Wut und Trauer auf die Straßen tragen. Das soll ein kämpferisches Signal an alle Faschisten des Umlands sein. Wir werden euch hier nicht kampflos das Feld überlassen und uns euch jederzeit entschlossen entgegenstellen! Für alle anderen ist es ein Aufruf zur kollektiven Organisierung. Nazis gibt’s in jeder Stadt, bildet (Jugend-)Banden macht sie platt!

13.September 2018          19:00 Uhr          AZ Kim Hubert Salzwedel